Es war ein Zeichen.
Ein starkes Zeichen.
Ca. 250 Mitarbeitende der evangelischen Kitas in Hannover zeigten am Montag Mut und Entschlossenheit, für ihre Forderungen mit uns auf die Straße zu gehen.
„Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – Ungleichbehandlung ist ungerecht!“
Die kirchlichen Kitas dürfen nicht ausbluten, während die städtischen Kitas besser gestellt werden.
Personal binden und gewinnen- die Stadt Hannover macht es vor, wie es geht: Grundsätzliche Eingruppierung der Erzieher*Innen in 8b SuE und Zahlung einer monatlichen Prämie zur Mitarbeiterbindung.
Von den evangelischen Kitas sind nur 16 von 57 als sogenannte „Erschwerniskitas“ anerkannt- hier gibt es die höhere Entgeltgruppe 8b – alle anderen Erzieher*innen sind in die niedrigere Entgeltgruppe 8a eingruppiert.
Alle städtischen Kitas müssten demnach in sozialen Brennpunkten liegen- unsere 41 nicht – tatsächlich sind sie aber oft nur wenige 100 Meter voneinander entfernt.
Das findet auch Stadtsuperintendent Herr Müller-Brandes nicht gerecht.
Mit seinem Grußwort in der Auftaktkundgebung auf dem Neustädter Markt dankt er allen Kita-Beschäftigten für ihre wertvolle Arbeit und spricht ihnen seine Unterstützung zu, in der Forderung an Rat und Verwaltung, die Kriterien offen zu legen und allen die Erschwerniszulage zu geben.
„Gleiches Recht für gleiche Arbeit“
Motivierende Worte für die Mitarbeitenden, die sich auf den Weg gemacht haben, zum Neuen Rathaus, stellvertretend für viele ihrer Kolleg*Innen, die nicht mit demonstrieren konnten – in den Kitas ist das Personal knapp, die Genehmigung aller Freistellungsanträge und die Erlaubnis von Notgruppen sind nicht überall angekommen.
Trotzdem ist die Stimmung gut.
Obwohl die Luft raus ist. Wochenlange Personalengpässe rauben die Kraft.
Es muss was passieren. Dafür stehen sie hier. Nicht leise, sondern laut.
„Gleiche Bedingungen, aber ungleiche Bezahlung – nicht mit uns!“
„Wir wollen mehr – 8b muss her!“
Mit Polizeischutz ging es durch Hannovers Innenstadt, der Zug war schon beachtlich, mit Mitarbeitenden, Eltern und Kindern, Interessierten, die sich solidarisch einreihten – mit Transparenten, Bannern und Botschaften an den Oberbürgermeister.
Es geht um Vergütung, aber auch um noch so viel mehr – Gerechtigkeit, Wertschätzung einer so wertvollen Arbeit mit dem Wertvollsten unserer Gesellschaft – den Kindern, Anerkennung der erschwerten Bedingungen und gestiegenen Anforderungen der letzten Jahre, Sicherung der Qualität der Bildungs- und Erziehungsarbeit, Verbesserung der Rahmenbedingungen.
All das ist Thema der Kundgebung vor dem Neuen Rathaus, kurz vor Beginn der Tagung des Jugendhilfe-Ausschusses.
Die Dezernentin für Jugend und Familie, Frau Blasberg-Bense und der Bereichsleiter für Kindertagesstätten, Herrn Pietzko, sind bereit für ein Gespräch vor dem Rathaus.
Am Ende gibt es eine klare Stellungnahme:
„Wenn die Beschäftigten der Kirche das tarifliche Merkmal erfüllen, dann steht ihnen die gleiche Bezahlung wie den Beschäftigten der Stadt Hannover und der AWO zu.“
Im Jugendhilfeausschuss hatten wir anschließend noch die Möglichkeit, Fragen zu klären und die 450 Unterschriften der evangelischen Kitabeschäftigten zu übergeben.
Wir danken Allen, die mit uns auf der Straße waren – gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen!
Gemeinsam Viele. Gemeinsam mehr.