Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Kirchengewerkschaft Niedersachsen kämpft seit längerer Zeit für eine Höhergruppierung der Erzieher*innen von der Entgeltgruppe S 8a in 8b.
Bisher haben wir versucht, dies über arbeitsgerichtliche Klagen zu erreichen. Wegen Überlastung der Arbeitsgerichte liegen leider noch immer keine Entscheidungen vor.
Der Unmut wird immer größer. Die Mitarbeitenden wandern ab.
Die Landeshauptstadt Hannover zahlt den Erzieher*innen in den Kitas die höhere Entgeltgruppe S 8b + Kita-Prämie!
Rathaussprecherin Susanne Stroppe rechtfertigt die höhere Bezahlung der Kita-Erzieher*innen in Hannover mit den Sozialstrukturdaten der Stadt. Es liege das Tarifmerkmal einer „besonders schwierigen fachlichen Tätigkeit“ vor, erläutert Stroppe. Berücksichtigt werde der hohe Anteil der Kinder Alleinerziehender, von Hartz-IV-Empfängern, von langzeitarbeitslosen Eltern, von Eltern mit Migrationshintergrund sowie der Anteil von Kindern mit erheblichen Erziehungsschwierigkeiten. Es werde außerdem anerkannt, dass die Arbeit mit vielen verschiedenen Nationalitäten, Sprachen und Kulturen das Tarifmerkmal der besonders schwierigen fachlichen Tätigkeit erfüllt, sagt die Sprecherin.
Je nach Berufserfahrung entspricht das einem Unterschied zwischen 67 Euro und 493 Euro. Um ihre Mitarbeitenden zu binden, zahlt die Stadt zusätzlich noch 145 Euro Kita-Prämie monatlich.
Und was ist mit den kirchlichen Kita-Beschäftigten in Hannover? Viele von ihnen zahlen auch noch Kirchensteuern.
Natürlich wissen unsere Verantwortlichen um diesen Umstand und deshalb fragen wir: Warum setzt ihr euch trotzdem nicht für eure Mitarbeitenden ein? Wertschätzung bedeutet in diesem Fall die Anwendung der tariflichen Regeln.
Das skandalös gleichgültige Arbeitgeberverhalten nehmen wir zum Anlass lauter zu werden. Wenn die Kirchenveranwortlichen hier nicht bewusst aktiv werden, ist die weitere Abwanderung von Mitarbeitenden nicht zu stoppen.
Wir fordern: Die Gleichbehandlung in der Bezahlung aller Kita-Beschäftigten in Hannover!