Im ganzen Land werden nun mindestens 70.000 Unterschriften gesammelt, um die Forderungen der Kita-Volksinitiative zum Thema einer Plenarsitzung im Niedersächsischen Landtag zu machen.
Ein kurzer Film zeigte gleich zu Anfang der Veranstaltung, wie nah und intensiv die Arbeit mit den Kindern stattfindet und wie viele Kinder von einer einzelnen Fachkraft betreut werden. Die 900 anwesenden Kita-Beschäftigten, FachberaterInnen, Eltern und Interessierten spendeten großen Applaus.
Seit 1992 haben sich die Mindeststandards im niedersächsischen Kindertagesstätten-Gesetz nicht mehr verbessert. Norbert Hocke vom GEW-Bundesvorstand machte klar, dass sich die Rahmenbedingungen der Kitas dringend verändern müssen, „weil sich die Lebensbedingungen der Kinder und Familien geändert haben. Die Kinder sind beim Start in die Kita jünger und sie bleiben tagtäglich auch länger in der Einrichtung. Mehr Sprachförderung, mehr Elterngespräche, mehr Bildungsbegleitung sind nötig geworden.“
Andreas Baumgart, einer der neun gesetzlichen Vertreter des Bündnisses, hat den Eindruck „dass Eltern, Fachkräfte und Politik eigentlich das Gleiche wollen: Gute Lebensbedingungen für Kinder, gute Bildung für Alle. Dafür braucht man jedoch gut qualifizierte Menschen, die sich Zeit für jedes Kind nehmen können.“
Je kleiner die Kinder sind, umso personalaufwendiger ist die Arbeit der Fachkräfte. Die Volksinitiative geht davon aus, dass sich ein(e) Krippen-ErzieherIn um 3-4 Kinder gut kümmern kann und ein(e) Kindergarten- oder HorterzieherIn um 7-8 Kinder.Derzeit sind in Regelgruppen zwei ErzieherInnen für 25 Kinder zuständig. In Krippen kommen auf 15 „Wickelkinder“ nur zwei ErzieherInnen.
Die Verbesserung des Personalschlüssels steht deshalb im Vordergrund der Kita-Volksinitiative und die Verbesserung aller Kita- Rahmenbedingungen sind das Ziel.
Auf der Veranstaltung wurden 1.552,30 € an Spenden eingesammelt. Da die Aktionen und Veranstaltungen ausschließlich über Spenden finanziert werden, war dieser Betrag ein gutes Ergebnis. Es sind noch viele weitere Aktionen notwendig, um genug Geld für die Aufgabenerfüllung der Volksinitiative zusammen zu bekommen.