Arbeitsbedingungen

Hohe Anforderungen – schlechte Arbeitsbedingungen

Pisastudie II: Es wird Kritik geübt an der Ausbildung der Erzieherinnen, ihrer geringen Bezahlung und den schlechten Aufstiegschancen

Spiegel Online veröffentlich unter
www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,329471,00.html einen Artikel zum internationalen Schulvergleich Pisa.

In einem Absatz wird auch zu Kindergärten Stellung genommen: „Die OECD-Experten hatten Kindergärten in mehreren Bundesländern besucht. Positiv vermerkten sie die Versorgung mit Krippen und Tagesstätten in Ostdeutschland sowie das Bemühen deutscher Kindergärten, Bildung, Erziehung und Betreuung als Einheit miteinander zu verbinden. Kritik übten sie an der Ausbildung der Erzieherinnen, ihrer geringen Bezahlung und den schlechten Aufstiegschancen. Nur in Bremen könnten Erzieherinnen an einer Universität studieren, vier weitere Bundesländer böten Studienmöglichkeiten an Fachhochschulen. Laut „Zeit“ mahnte die OECD höhere Investitionen im vorschulischen Bereich an“.
Das sind klare Worte, doch die Wirklichkeit sieht anders aus (vergleiche Umfrage des Gesamtausschusses von Hilmar Ernst zur Lage der Kindertagesstätten in der Landeskirche Hannovers). Es wird deutlich, dass viele Kommunen das Qualifikationsniveau eher absenken wollen. Im Zweitkraftbereich weiterhin Besetzungen mit Erzieherinnen vorzunehmen, wird immer schwieriger. Dies passt nicht zu den Erkenntnissen der Pisa-Kommission und zu den Forderungen der Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, die an Fachhochschulen ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher fordert.
Noch unpassender ist die Absicht der kirchlichen Arbeitgeber in Niedersachsen, auch für den Kita-Bereich das Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu streichen und so eine Absenkung der Einkommen um ca. 8 % herbeizuführen. Durch diese Absenkung würden für die Kirche keine Einsparungen eintreten, aber eine Entwertung der Erzieherinnen-Arbeitsplätze eingeleitet.
Werner Massow

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