Während sich überall im Land Arbeitgeber und Gewerkschaften einigen, meinen einige Verantwortliche der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers den 23.000 Beschäftigten zeigen zu können, wo ihrer Meinung nach der Hammer hängt. Ohne jede Rechtfertigung verweigern sie den Beschäftigten die fällige Tariferhöhung von 2,3 %, mindestens 75 Euro zum 01.03.2016.
Dabei ist diese Tariferhöhung als solche gar nicht strittig. Diese Tariferhöhung, in den Partnerkirchen von Oldenburg und Braunschweig längst beschlossen, wird zurückbehalten, um einen Eigenanteil der Beschäftigten trotz voller Kirchenkassen zu erzwingen. Die „Argumente“ für den Eigenanteil der Arbeitnehmer sind beliebig und wechseln ständig: Mal können die kirchlichen Anstellungsträger nicht zahlen (Frau Dr. Springer), mal ist der Haushalt defizitär, so Dr. Krämer, der nicht einmal davor zurückschreckte, die Kosten für die Flüchtlinge als Argument für den Eigenteil ins Feld zu führen oder es sei nur gerecht gegenüber den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes (Dr. Lehmann), weil sonst die kirchlichen Beschäftigten besser gestellt seien. Dazu und zu der unzureichenden Information der Synode werden wir noch vortragen.
Die Arbeitnehmerorganisationen weisen dagegen daraufhin, dass eine Beschäftigung zu kirchlichen Tarifen zu erheblichen monatlichen Lohneinbußen führt: ADK-Info 2016_04_28.
Die kirchlichen Arbeitgeber scheinen in einer anderen Welt als die kirchlichen Arbeitnehmer zu leben. In der angeblichen Dienstgemeinschaft scheint es leider erhebliche Klassenunterschiede zu geben (siehe Karikatur), die privatrechtlich Beschäftigten werden zurzeit recht „mies“ behandelt. Wer kann an der Verschlechterung der Arbeitsbeziehungen in einer Zeit des sich verschärfenden Fachkräftemangels ein Interesse haben?
Dagegen darf in unserem Land wegen der Privilegierung der Kirchen leider nicht gestreikt werden. Offen steht uns aber die Form der Demonstration in unserer Freizeit. Die gemeinsame Demo der Kirchengewerkschaft Niedersachsen und des VkM Hannover am 26.05.2016 vom Hauptbahnhof zur Synode ist angemeldet: Versammlungsanzeige Kirchengewerkschaft Niedersachsen.
Bitte teilt mit, wenn ihr teilnehmen wollt. Wir müssen hoffentlich die Zahl der Demonstrierenden nach oben korrigieren!
Wir sind es wert, dass wir anständig von der kirchlichen Obrigkeit behandelt und gerecht bezahlt werden!
Hat eigentlich schon jemand errechnet, was wir als Beschäftigte an Kirchensteuer zahlen? Wenn es um das gegenseitige Aufrechnen geht, sollte das mit einbezogen werden….oder ?