Die Vollversammlung der Mitarbeitervertretungen der niedersächsischen Diakonie hat am 12.04.2010 beschlossen, den Dritten Weg zu beenden, da er keine Grundlage für einen gerechten Interessensausgleich mehr biete. Es solle keine neue Arbeitsrechtliche Kommission mehr gebildet werden; die Gewerkschaft Verdi solle stattdessen Tarifverhandlungen aufnehmen. Diese Entscheidung ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrungen. In früheren Jahren konnten gute Verhandlungslösungen auch unter den Bedingungen des Dritten Weges erzielt werden. In den letzten Jahren verschlechterten sich die Arbeitsbeziehungen immer weiter. Die Arbeitgeber traten immer härter und kompromissloser auf. Es ist den Kolleginnen und Kollegen der Diakonie zu wünschen, dass sie durch den Tarifweg wieder erfolgreicher ihre Interessen wahrnehmen können. Mehr: Ende des Dritten Weges?
Auch in der Verfassten Kirche ist eine Verschärfung der Konflikte nicht unwahrscheinlich. Ein Beispiel ist hier die Frage des innerkirchlichen Arbeitgeberwechsels. Die Arbeitgeberseite redet wortreich von einer angeblichen Dienstgemeinschaft, bestraft aber den innerkirchlichen Wechsel mit Besitzstandsverlusten.