Rund 1400 kirchliche Beschäftigte, mehrheitlich Erzieherinnen, zogen am 26. Mai 2016 in zwei Demonstrationszügen vom Hauptbahnhof und von der Friedenskirche lautstark trommelnd und singend vor das Henriettenstift, dem Tagungsort der hannoverschen Landessynode. Gefordert wurde die sofortige Übernahme der ausstehenden Tariferhöhung von 2,3 % rückwirkend ab März 2016.
Noch wichtiger war den Demonstranten der Wechsel vom TV-L zum TVöD, da die Entgelttabelle im kommunalen Bereich ein deutlich höheres Entgelt vorsieht. Schon jetzt macht sich der Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten bemerkbar und die Gefahr einer Abwanderung weiterer kirchlicher Fachkräfte ist gegeben. Auch die Forderung der Arbeitgeberseite, einer Tariferhöhung nur unter gleichzeitiger Beteiligung der Beschäftigten an der Umlageerhöhung zur Zusatzversorgung zuzustimmen, fand keine Freunde. „Ohne Nachweis der kirchlichen Notlage keine Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer an der Umlage zur Zusatzversorgung“ war die einhellige Äußerung der Demonstrierenden. Dass kirchliche Beschäftigte in so großer Anzahl so klar und vehement ihre Forderungen vorbringen und deutlich machen, wie wütend und enttäuscht sie über die Tarifpolitik unserer Landeskirche sind, sollte auch den Synodalen und Landesbischof Meister deutlich geworden sein.
Am 09.06.2016 wird die Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission das nächste Mal tagen. Wir dürfen gespannt sein, ob jetzt Bewegung in die Verhandlungen kommt. Sollte es über den Sommer keine Einigung geben, haben die Demonstrierenden schon angekündigt, zur nächsten Tagung der Landessynode im November wiederzukommen (Dieser Artikel wurde von der Seite des Gesamtausschusses der LK Hannovers mit kleinen Veränderungen übernommen).